Viel zu lange allein

05:37:00


Ich realisiere viel zu langsam, dass alles in der nächsten Sekunden anders sein kann, als es jetzt im Moment noch ist. Oder zu sein scheint. Kann es im nächsten Moment nicht glauben, dass es nicht mehr ist, wie es war. Dass du nicht mehr an meiner Seite stehst. Mir aufmunternd zulächelst, wenn ich den Kopf in den Sand stecke. Meine Hand nimmst und mir wieder auf hilfst, wenn ich doch einmal gefallen bin.

Das wir gibt es nicht mehr. Da ist niemand mehr, der an meiner Seite mit mir diesen holprigen Weg geht. Du bist an der letzten Abzweigung abgebogen. Hast nicht einmal zurück geschaut. Mir ein letztes Mal zu gewunken. Nur ich stand da und habe dir nachgesehen - unfähig dir zu folgen. Habe gehofft, dass du dich noch einmal umdrehst. Sagst, dass wir irgendwann wieder ein und den selben Weg gehen. Das dies ein Abschied auf Zeit ist - nicht endgültig. Doch umso länger ich da stand, umso mehr musste ich feststellen, dass das nur meine Vorstellung von der Zukunft war - von unserer Zukunft. 

Habe mit dir in den Tag hinein gelebt. Nicht an morgen gedacht. Doch irgendwo war da der Gedanke, dass das mit uns ewig so bleibt. Das wir zwei noch Jahre gemeinsam alles zusammen durchstehen. Hand in Hand. Wir gegen jeden Sturm ankämpfen. Und das auch egal wie lange dieser wütet und wie stark. Ich dachte, dass halten wir aus. Habe mich verschätzt, um die Dauer der Jahre, die wir miteinander haben. Jahre die wir jede Sekunde miteinander teilen. Wo ich weiß, ich brauche nur zum Telefon greifen und du bist da. Da um mich aufzubauen, hochzuziehen. Ich glaubte zu wissen, dass es bei uns beiden nie nur um's 'Party machen' ging. Da war mehr. Wir hatten das miteinander reden nicht verlernt, wie die anderen. Doch mit den letzten Tagen, Wochen und Monaten haben wir es aufgegeben. Wir haben uns aufgegeben. 


Wollte nix auf die Worte anderer g
eben. Sie meinten, sie hätten es kommen sehen. Doch ich habe meine Augen verschlossen. Habe nur an uns geglaubt. Gehofft, dass wir stärken sind als die anderen. Und musste schlussendlich feststellen, dass ich die einzige war, die an uns geglaubt hat. Und das viel zu lange allein. 



Bildquelle: Pinterest

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